103jährige wartet auf Staatsbürgerschaft!
Tiroler Schützen zeigen Regierung rote Karte
Innsbruck, Bozen, Trient, am 1. Mai 2022
Innsbruck/Wien. – Mit einer spektakulären Aktion* vor dem Innen– und Außenministerium in Wien machte der Andreas–Hofer–Bund für Tirol (AHBT) am Wochenende auf den Fall der 103jährigen Hermine Orian aufmerksam.
Bekanntlich möchte die betagte Altösterreicherin aus Schenna (Süd–Tirol) noch zu ihren Lebzeiten den rot–weiß–roten Pass zurückerhalten. Trotz massiver Intervention des AHBT auf allen Ebenen scheiterte dieser Herzenswunsch
bisher am starrköpfigen und offensichtlich bewusst zur Schau gestellten bürokratischen Verhalten der österreichischen Regierungsstellen.
Mit dem absolut friedlich verlaufenen Auftritt der Abordnungen von zwei dem AHBT unterstellten Schützenkompanien auf historischem Wiener Boden manifestierten die Aktionisten ihren Unmut über das unpatriotische Verhalten
der offiziellen Seite.
Obwohl sie nicht in personeller Überstärke auftraten, bewirkten die Schützen doch erhebliches öffentliches Aufsehen, zumal es sich auch um eine in den letzten Jahrzehnten einmalige Aktion in der Bundeshauptstadt zum Thema
völkerrechtswidriger Diskriminierung (Süd–)Tirols handelte. „Damit haben wir heute deutlich eine rote Karte gezeigt. Andere mögen unserem Beispiel folgen. Die Aufgabe aller Schützen liegt doch in der Treue zur Heimat und nicht in der
folkloristischen Huldigung von Politikern, die unser Land tagtäglich verraten“, so AHBT–Obmann Alois Wechselberger.
Ministerielle Arroganz versus kirchliches Verständnis und Segen
Außenminister Alexander Schallenberg passierte die Schützenformation ignorierend, um im Dienstwagen telefonierend in seinem Ministerium zu verschwinden. ATS–Leutnant Carlo di Mattei: „Der Außenminister macht sich
mit seiner Arroganz wohl keine Freunde, aber auch er wird eines Tages gehen müssen.“
Hingegen eroberte Kardinal Christoph Schönborn, gerade nach einem Gebet aus dem Stephansdom kommend und zufällig der Delegation begegnend, spontan die Herzen der Tiroler. Seine Eminenz zeigte sich über die Solidarität
der Schützen im Fall Hermine Orian angetan und erteilte seinen Segen. Erwin Santer, AHBT–Mitglied aus Oetz, zog einen vielsagenden Vergleich zwischen den beiden Persönlichkeiten: „Durch den gezeigten Respekt und sein
Verständnis unterschied sich hier der Kardinal wohltuend vom Minister.“
Obmann Wechselberger berichtete den Medien über den aktuellsten stand des „Falles Orian“ und über die generelle massive Aushöhlung der Südtirol–Autonomie. In diesem Zusammenhang sprach der AHBT–Chef hinsichtlich der
österreichischen Politik von einer „rechtlichen und moralischen Schieflage, die durch nichts zu entschuldigen sei“. Allein die Tatsache, dass über 2.000 Unterschriften von Trentinern (2019), die Österreicher sein wollen, im
Innenministerium „verschwanden“, zeuge von der „Qualität“ und dem Interesse der Bundesregierung gegenüber Tirol.
Für eigenes Staatssekretariat für Südtiroler und Altösterreicher
Den Südtirol–Ausschuss nennt Wechselberger ein Kaffeekränzchen und fordert ein eigenes Staatssekretariat, welches die Interessen (Süd–)Tirols und der übrigen Altösterreicher im Ausland vertreten solle. Dieses Staatssekretariat,
das personell und finanziell ausreichend ausgestattet sein müsse, hätte regelmäßig Berichte über den Volksgruppen– und Minderheitenschutz vorzulegen. Im Fall Orian wünsche sich der AHBT eine rasche positive Erledigung.