AHBT ersucht um humanitären Akt seitens der Politik – Van der Bellen und Nehammer sind gefordert!

Innsbruck, Klausen: Einen weihnachtlichen Appell richtet AHBT-Obmann Alois Wechselberger an die österr. Politik. In Schreiben an Platter, Nehammer und Van der Bellen wird eine besonders dringende Bitte vorgetragen.

Aktuell wird vom AHBT auf den Fall der Südtirolerin Hermine Orian (links im Bild) hingewiesen, die noch als österreichische Staatsbürgerin am 23.4.1919 in Kurtatsch geboren wurde. Im Alter von 13 Jahren, unter ständiger Lebensgefahr, begann Frau Orian, die Kinder ihres Dorfes, trotz staatlichem Verbot und Terror, im Geheimen in ihrer Muttersprache zu unterrichten. Der heute noch lebenden Frau Orian und den vielen anderen, inzwischen verstorbenen mutigen Frauen, Männern und Priestern, verdankt Südtirol den Erhalt der Identität, Sprache und Kultur.

Südtirol gehörte zur Zeit der Geburt von Frau Orian noch staatsrechtlich zu (Deutsch-)Österreich und es saßen damals noch drei Abgeordnete aus Südtirol im österreichischen Parlament: Dr. Eduard Reut-Nicolussi, Dr. Aemilian Schöpfer und Dr. Leopold Molinari.

Familie Orian und alle Südtiroler wurden, gegen ihren erklärten Willen, in den italienischen Staat einverleibt. Bei Frau Orian liegen sehr berechtigte Gründe für die rasche und unbürokratische Verleihung der österr. Staatsbürgerschaft vor. Frau Orian wünscht sich vor ihrem Tode nichts sehnlicher, als die österr. Staatsbürgerschaft wieder zu erlangen. Eine Ablehnung der Verleihung, wie: schwere Straftaten, schwere Finanzverbrechen, terroristische Aktivitäten oder Versuche, die österreichische Demokratie zu schädigen, liegen selbstverständlich nicht vor.

Im Gegenteil: diese tapfere Frau hatte durch ihre opfervolle Tätigkeit in den Katakomben-Schulen sehr viele Kinder vor der von den Faschisten geplanten kulturellen Auslöschung bewahrt.

In den AHBT-Schreiben an die Politiker heißt es, dass es ein großartiges menschliches Zeichen der Republik an Frau Orian wäre, ihr noch zu Lebzeiten den rot-weiß-roten Pass zurückzugeben.

Für Rückfragen:

Andreas Hofer – Bund für Tirol (AHBT)
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