Dank an Bruno Kreisky – Erinnerung an staatsmännische Weitsicht in der Südtirolfrage
Montag, 03. November 2025
Innsbruck/Bozen/Trient – Der Andreas-Hofer-Bund für Tirol erinnert mit Respekt und Dankbarkeit an den historischen Beitrag von Alt-Bundeskanzler Bruno Kreisky zur Lösung der Südtirolfrage und würdigt dessen herausragende Rolle in der österreichischen Außenpolitik der Nachkriegszeit.
Als österreichischer Außenminister hatte Bruno Kreisky vor 35 Jahren den Mut, die ungelöste Südtirolfrage vor die Vereinten Nationen zu bringen. Dieser Schritt war von historischer Bedeutung: Zum ersten Mal wurde das Anliegen der Südtirolerinnen und Südtiroler auf die internationale Bühne gehoben und das Selbstbestimmungsrecht einer Volksgruppe im Herzen Europas ins Bewusstsein der Weltgemeinschaft gerückt.
Der Andreas-Hofer-Bund für Tirol dankt Bruno Kreisky für seine Weitsicht, sein Charisma und seine intellektuelle Brillanz, mit denen er die österreichische Außenpolitik geprägt hat. Kreisky war ein Staatsmann, der politische Verantwortung über parteipolitische Grenzen hinaus dachte und stets die Würde und Rechte der Menschen in den Mittelpunkt seines Handelns stellte.
Im Vergleich dazu zeigt sich die österreichische Politikbühne heute oft von kurzfristigen Interessen und tagespolitischen Kalkülen geprägt. Der Mut zu klarer Haltung, wie ihn Kreisky verkörperte, ist leider selten geworden.
Drei Beispiele belegen, weshalb Bruno Kreisky bis heute als Vorbild gelten darf:
- Internationalisierung der Südtirolfrage (1960/61):
Mit der Entscheidung, das Südtirolproblem vor die UNO zu bringen, setzte Kreisky ein starkes außenpolitisches Signal. Er machte damit deutlich, dass Österreich als Schutzmacht der Südtiroler Bevölkerung Verantwortung trägt. - Politik des Dialogs und der Verständigung:
Kreisky vertrat die Überzeugung, dass der Konflikt nur auf dem Weg diplomatischer Lösungen zu bewältigen sei. Sein Ansatz der Gesprächsbereitschaft ebnete den Weg für die späteren Verhandlungen zum Südtirol-Paket. - Verständnis für Minderheitenrechte:
Kreisky sah im Schutz kultureller und sprachlicher Minderheiten eine zentrale Säule europäischer Demokratie. Damit verlieh er Österreichs Außenpolitik eine moralische und humanistische Dimension, die bis heute Maßstäbe setzt.
Der Andreas-Hofer-Bund für Tirol appelliert an die politisch Verantwortlichen, den Geist Bruno Kreiskys wachzuhalten – als Erinnerung daran, dass politische Führung Mut, Weitblick und Verantwortungsbewusstsein verlangt.
„Bruno Kreisky war ein Mann, der wusste, dass Österreich nur durch Haltung und Prinzipien Gewicht erlangt – nicht durch Anpassung.“
