Abschied in Form eines „Staatsaktes“ für Sepp Forer
Tirols Patrioten und Schützen verabschiedeten sich von einem Helden
Ladis, 12. April 2025: Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde am Samstagvormittag in der Pfarrkirche in Ladis Abschied von Sepp Forer († 84 Lj) genommen. Der 1940 in Brixen geborene und in Mühlen im Tauferer Ahrntal aufgewachsene „Pusterer Bua“ Sepp Forer war bereits am 5. Februar 2025 verstorben, um ihm einen möglichst ehrenvollen Abschied zu gewähren, war die Beerdigung auf den 12. April verlegt worden. Pfarrer Willi Pfurtscheller würdigte das Lebenswerk des Verstorbenen, der in den 1960er Jahren im Kampf für die Freiheit Südtirols, für die Einheit Tirols, große Opfer erbrachte hatte. Sepp musst letztendlich seine Heimat für immer verlassen. Wie andere Freiheitskämpfer war er Opfer italienischer Unrechtsurteile. Eine Begnadigung durch Italien lehnte er immer ab, da er für die ihm zur Last gelegten Straftaten nicht verantwortlich war. Bis zu seinem Tode hin verfolgte der AHBT die Aussetzung der Strafaussetzung aus humanen Gründen gegenüber Rom.
Schützen gestalteten Trauerzug als „Staatsakt“
Mehrere Hundert Schützen führten den Trauerzug durch Ladis an. Dutzende Fahnenabordnungen, darunter auch die der Alt Tyroler Schützen (ATS), gaben dem Trauerzug an diesem sonnigen Frühlingstag eine besondere Note und Würde, die einem „Staatsakt“ um nichts nachstand! Dennoch gab es einen „Wehrmutstropfen“, denn offenbar ist die Teilung, die Trennung Tirols immer noch in den Köpfen der Nordtiroler Schützen und Politiker vorhanden. Die Abwesenheit der Nordtiroler Schützen und hoher politischer Repräsentanten von Land und Bund wurde allerdings wett gemacht, wettgemacht durch Vertreter der Gesamttiroler Einheit- und Freiheitsbewegung. Unter den prominenten Gästen fand sich die „Grande Dame Tirols“, Frau Dr. Eva Klotz, begleitet von ihren Geschwistern Georg und Theresia, unmittelbar dahinter die Freiheitskämpfer Frau Dr. Herlinde Molling, Prof. Dr.med. Erhard Hartung und Siggi Steger; Mag. Alois Wechselberger, Präsident des AHBT, mit seinen Kollegen Roland Lang, Meinrad Berger (SHB) und Günther Ploner (EUT). Die Politik war durch Frau Landesrätin a.D. Martha Stocker (SVP), Pius Leitner (F), Sven Knoll (STF) und Gudrun Kofler (FPÖ) vertreten. Die Südtiroler Schützenkompanien und Fahnenabordnung wurden von LKdt. Mjr. Roland Seppi, jene der Gesamttiroler Schützen von Hptm Johann Moser, angeführt. Die Trauerfamilie wurde bei der Organisation dieses „Begräbnisses I. Klasse“ tatkräftig von Bürgermeister Georg Pittl, der Feuerwehr und zahlreichen Vereinen unterstützt.
©Text hannes neuteufl; Bildmaterial zur kostenlosen Verwendung beigestellt: ©ahbt